„Camping ist kein Hobby – Camping ist ein Lebensgefühl“
Heute wird ausgeschlafen bis 7:30 Uhr :-). Das Zelt ist heute morgen von außen trocken und von innen nass. Aber egal, es wird ja heute Abend wieder aufgebaut, dann kann es trocknen. Die besten Investitionen für unsere diesjährige Radreise waren unsere neuen Helios Camping-Stühlchen. Das Packmaß ist super klein, man sitzt in Bodennähe, sodass man keinen Tisch benötigt und die Sachen um sich herum in Reichweite hat, sie haben eine quadratische Stellfläche, so dass sich keine Füße in den weichen Boden bohren können und sie sind ultra bequem. Des weiteren haben wir uns einklappbare Spiegel für´s Fahrrad montiert, sodass ich Sabine nicht mehr so leicht verliere. Aber es ist auch ein toller Komfort, wenn man sich nicht ständig umdrehen muss. Auch hat man die Autofahrer besser im Blick, wenn sie mal nicht den vorgeschriebenen 2 Meter Abstand einhalten. Zunächst fahren wir 12 km am Grand Canal d´Alsace entlang. In Hüningen verweilen wir noch eine Weile am Wildwasserkanal und schauen den Paddlern beim Training zu. Der Kanal mündet wenig später in den Rhein, dem wir dann folgen Richtung Basel und wir durchfahren dabei binnen weniger Kilometer mehrmals eine Landesgrenze: Frankreich – Deutschland – Schweiz – Deutschland. Nach ca. 30 km finden wir in Herten eine schöne geschwungene Liegebank und machen Rast. Es ist heute wieder sehr warm und schwül. Wir folgen nun der Beschilderung des Rhein-Radweges auf der deutschen Seite bis zum Bodensee, aber bis dahin dauert es vermutlich noch einen Tag oder zwei. Als wir an einem Bauernhof vorbeikommen, werden wir durch das liebevoll dekorierte Hoflädele angezogen. Wir benötigen noch Eier, und die gibt es dort. Wir haben Lust auf Eis und die Bäuerin macht das selbst und bietet es zum Verkauf für die Vorbeifahrenden an. Daneben ein Schränkchen mit allerlei Schnitzkunstwerken aus Olivenholz darin. Wenig später läuft uns der Künstler selbst über den Weg und wir kommen mit ihm in ein total nettes Gespräch. Wir essen unser Eis, trinken eine gekühlte Limonade und quasseln uns eine halbe Stunde fest. Wir nehmen seine Visitenkarte mit, verabschieden uns und nehmen die letzten 5 km zum Campingplatz in Waldshut in Angriff. Allerdings müssen wir nach 100 Metern schon wieder kurz warten, denn ein Hahn beglückt eines seiner Hühner mitten auf dem Radweg und sein Harem schaut ihm dabei zu. Heute kommen wir erst um ca. 18 Uhr am Campingplatz an. Nachdem wir das Zelt aufgestellt, die Räder versorgt und zu Abend gegessen haben, türmen sich mächtige Wolken über uns auf. Wenig später kommt auch schon der erste Wolkenbruch. Laut Aussagen der Leute auf den Camping ließ die Wolke in der Schweiz wohl ziemlich große Hagelkörner vom Himmel herab. Nun sitzen wir hier im Aufenthaltsraum, haben Strom, Internet und schreiben uns die Finger wund und warten bis der Spuk vorüber ist. Allerdings kann das laut Wetterradar noch bis 23 Uhr dauern. Mal sehen, ob unser schönes Hilleborg-Zelt das Unwetter überlebt.
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