Überraschungen auf dem Camino del Norte: Von Zarautz nach Zumaia
Der Camino del Norte – ach, was für ein wunderschöner, aufregender und manchmal auch anstrengender Weg! Heute stand eigentlich die Strecke von Zarautz nach Deba auf dem Plan. Ja, eigentlich! Denn wer diesen ganz besonderen Jakobsweg entlang der Nordküste Spaniens wandert, weiß: Pläne sind gut – aber spontane Änderungen sind oft noch besser. Und so begann unser Tag zwar mit festen Absichten, endete aber mit einem unglaublichen Meerblick und einem noch unglaublicheren Wiedersehen.
Schon kurz nach dem Start in Zarautz spürten wir: Der Tag hat Potenzial. Sonne im Gesicht, frische Meeresluft in der Nase und der Gedanke, dass Deba nur eine kleine Herausforderung (und etwa 6,5 Wanderstunden entfernt) sei, ließen uns munter drauflos marschieren.
Plötzlich in Zumaia – und dann kommt Wolfdieter!
Doch wie es so ist auf dem Camino del Norte – die wirklich magischen Momente sind die unerwarteten. In Zumaia machten wir einen Zwischenstopp, um kurz die Füße hochzulegen und einen Kaffee zu genießen. Und da saß er: Wolfdieter! Unser fröhlicher Caminofreund aus San Sebastián grinste uns von einer Parkbank entgegen, als hätte er nur auf uns gewartet.

Denn: Wir hatten ihm unseren Live-Standort geschickt. Und anstatt seinen ursprünglichen Plan zu verfolgen und noch mal San Sebastián einen Besuch abzustatten, entschied er sich kurzerhand für ein Wiedersehen mit uns. Manchmal ist der Camino del Norte eben nicht nur ein Wanderweg, sondern auch ein sozialer Magnet – wie Facebook, nur mit müden Füßen.
Höhenmeter, Herzgespräche und ein Hügel mit Aussicht
Nach einer kleinen, aber sehr herzlichen Mini-Reunion war klar: Wir kommen heute nicht mehr bis Deba. Denn zwischen Zumaia und Deba lagen nicht nur einige Höhenmeter, sondern auch intensive Gespräche, philosophische Exkurse und das dringende Bedürfnis nach einer gemütlichen Unterkunft mit Blick aufs Meer.
Also entschieden wir uns kurzerhand, den Aufstieg auf einen kleinen Hügel in Angriff zu nehmen – noch mal knackige 1,5 Kilometer steil bergauf. Aber was tut man nicht alles für eine spektakuläre Aussicht und ein bisschen Romantik?
Oben angekommen: Begeisterung! Eine Unterkunft mit Panorama, die Möglichkeit unsere verschwitzten Klamotten zu waschen und – ganz wichtig – endlich die Füße hochzulegen. Es war, als hätte uns der Camino del Norte heute sanft gezwungen, einen Gang runterzuschalten. Und ehrlich: Es tut richtig gut.
Der Camino del Norte lehrt Geduld – und Genießen
Wenn wir in diesem Tempo weiterlaufen, brauchen wir wahrscheinlich drei Monate für den gesamten Weg. Aber weißt du was? Das ist völlig okay! Denn der Camino del Norte ist keine Rennstrecke. Er ist eine Einladung zum Innehalten, zum Schauen, zum Staunen – und manchmal eben auch zum Verweilen bei alten Bekannten.
Und so war dieser Tag zwar nicht der längste, aber definitiv wieder einmal einer der schönsten bisher. Mit einem unerwarteten Wiedersehen, einem steilen Anstieg, viel Gelächter und der Erkenntnis: Der Weg ist das Ziel. Und der Ausblick vom Hügel sowieso unbezahlbar.























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