Eigentlich hatten wir uns Pamplona etwas spektakulärer vorgestellt – mit temperamentvollen Stierläufen, lebendigen Gassen und vielleicht einem Glas Wein in der Abendsonne. Stattdessen rollen wir mit unserem Van auf den Stellplatz, schalten die Heizung an und bereiten uns auf das große Bettabenteuer vor – leider ohne Romantik, dafür mit Hustensaft und Taschentüchern in der Hauptrolle.

Ich liege flach. Die Bronchitis hat sich mittlerweile zu einer ausgewachsenen Grippe gemausert, und meine größte Sehnsucht ist nicht nach Tapas oder spanischer Kultur, sondern nach meiner Bettdecke. Zwei Tage lang wird der Van zum Lazarett, während draußen das Leben weitergeht. Als ich mich langsam wieder wie ein Mensch und nicht mehr wie ein lebendiges Heizkissen fühle, wagen wir einen kleinen Spaziergang durch Pamplona – eine nostalgische Runde zur Auffrischung alter Erinnerungen an den Camino Frances. Fazit: Schön, aber anstrengend.

Doch kaum zeigt sich ein Hauch von Besserung, beschließt Sabine, sich solidarisch zu zeigen – allerdings mit Migräne. Jackpot! Perfekte Teamleistung. Leider ist unser Stellplatz-Aufenthalt begrenzt, also schleppen wir uns mit letzter Kraft weiter nach San Sebastián.

Dort angekommen, machen wir genau das, wofür San Sebastián berühmt ist: Wir lassen die Jalousien runter und genießen … unseren Van von innen. Zwei bis drei Tage gönnen wir uns, um wieder halbwegs funktionierende Menschen zu werden. Kulinarische Highlights? Tee. Abenteuer? Der Gang zur nächsten Apotheke.

Aber hey – wir melden uns wieder, sobald wir uns wieder wie Reisende statt wie Höhlenbewohner fühlen!

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