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„man mag es für Hippiesenf halten, hier lebt er, der Geist von Musik, Liebe und Frieden“
Jan Pascal
Freitag, der 3. März 2023, sieben Menschen aus völlig unterschiedlichen Bereichen des Lebens besteigen einen Mietbus, bei dessen Auswahl deutlich das Budget entschied.
Die freundlich in Marketing geschulte Kassiererin beim Discounter wünscht der Gruppe noch „ein schönes Wochenende“. Im Einkaufswagen befinden sich 50 Flaschen Wasser und eine Tüte Äpfel. Sie ahnt nicht, worin das besonders helle Leuchten in den Augen beim Bedanken des Gegenübers gründet.
Benelux ist an jenem Freitag verstopft. Brüssel gesperrt, die Straßen von Antwerpen muten drei Extrastunden zu, doch in Erwartung der zu erfahrenden Musikhistorie in St. John´s Wood, London, ist die Stimmung beim Besteigen der Folgefähre in Calais um 23 Uhr immer noch freudig, pur und wie von einem einzigen guten Geist getragen.
Seele braucht Zeit. Es reist sich intensiver, Wind, Geräusche und Gerüche, erfahrend auf Deck eines Bootes, hier DFDS, die dänische Fährgesellschaft mit dem besonders guten Herzen für Trucker & Reisende. „Dänen lügen nicht“ dichtet spontan der mitreisende Autor und Wortkünstler, womit er die „hervorragende Einrichtung“ an Bord vorher sieht.
Auf der Insel angelangt, wünscht uns der britische Zollbeamte „you have way too much fun“ alles Gute. Ob er unsere Schilderung der bevorstanden Aufnahme mit dem Royal Philharmonic Orchestra für Seemannsgarn hält?
Diese Insel hat Schönheit, ihre Bewohner Humor, und wir Homer. Angeschwungen durch die Erwartung des musikalischen Meccas wird letzterer mehrfach und im griechischen Original zitiert. Ja, wenn einer eine Reise tut…
Ob der Walldürner Mietbus „mich kann man haben“ mit dem Bärchenlogo auf dem Parkplatz im inneren Sicherheitsbereich der Abbey Road Studios seiner höchsten Bestimmung Ehre erweist? Außen parkt ein Sattelschlepper mit dem Kennzeichen RI-RPO, natürlich in königsblau lackiert. Drei Männer schleppen große Pauken, Harfen und Kisten mit Stativen, Leuchten und Noten in die Räume, aus denen 1967 die BBC „all you need is love“ an 400 Mio. Menschen streamte.
Was hat es auf sich mit der hippie-love, peace & music-Welt?
Schnell noch das obligatorische Zebra-crossing, eine webcam hält das Geschehen auf diesem weltweit einzigen Zebrastreifen, der es zum Kulturerbe einer Nation brachte fest, und dann geht es hinein in die altehrwürdigen Hallen mit dem ganz besonderen Klang. Und das riecht man auch.
Noch vor dem Ohr erfährt die Nase, dass sie an einem vor fast 100 Jahren errichteten Studio, dem weltweit ersten und berühmtesten seiner Art angekommen ist. Der Klang ist hell, lichtvoll, die Farbe an den Wänden noch im Original hellblau, fürchtet man doch, der Klang würde sich bei einer Renovierung verändern.
Senior Engineer Andrew Dudman, unser Tonmeister, ist mit zwei Handlangern, beide ebenfalls hochgraduierte Tonmeister zu Gange. 80 Mikrofone fangen jede Regung der kommenden zwei Aufnahmatage ein, ein Mikrofonpark, der unserem mitgereisten Tonmeisterpaar Michael und Bettina, Inhaber der Bauer-Studios Ludwigsburg, einen Moment von Sehnsucht schenkt.
Als an diesem ersten März-Sonntag die ersten Geigen die ersten Töne der ersten Session in erstklassigem pianissimo anstimmen, drückt es selbst den Weitgereisten der Gruppe Tränen der Rührung in die Augäpfel. Als ob das zu den Ohren dringende einen direkten Weg zum Herzen findet. Und da ist er, der Moment, wo 80 Menschen ihre ganze Schönheit zusammen bringen, eine Gegenatombombe aus Liebe zünden, eine Explosion an Musikalität, Disziplin, höchster Konzentriertheit und gleichsam größter Leichtigkeit im Sein und Zusammensein. Man mag es für Hippiesenf halten, hier lebt er, der Geist von Musik, Liebe und Frieden.
„Musik ist eine Hypothek der Hoffnung“
Alex Kilian
Es ist nicht leicht, abends im Hotel die Tagesthemen zu sehen. Wie von einer anderen Welt erzählen sie in 20 von 25 Minuten Tod und Teufel und Inflation. Wo sind die unzähligen täglichen Beispiele von Liebe, von Kooperation, die eben auch in uns Menschen leben? Komprimiert auf einen „hoffnungsschimmernden Kulturbeitrag am Ende noch kurz vor der Bundesliga“.
Musik ist eine Hypothek der Hoffnung. Ein klingender Beweis der Schönheit, die in uns Menschen gelebt werden will. Musik wird aus Mut gemacht und wir behalten stets die Entscheidung, welchen Gedanken wir annehmen wollen.
Die Aufnahmen gestalten sich tadellos. Wir sind eine halbe Stunde vor Ende des Aufnahmeplans fertig. Da freut sich das Budget. Der Minutenpreis für alles und alle in dieser Begegnung liegt bei 166 Euro.
Jetzt gehen wir einen trinken. Zuerst mit dem Klangkörper in die Bar, später in Kleingruppen in die Londoner Unterwelt. Man muss auch die dunklen Seiten einer Stadt erfahren, sagt Alexander und setzt zum Scotch an. Magie ist ein weites Wort. Treffender könnte man diese Musikreise wohl kaum beschreiben, die ihren i-Punkt mit der Musiklegende Sir Paul McCartney fand, der eine Session mit seinem Sohn besuchte.
Text: Jan Pascal // www.cafedelmundo.de
Fotos: René van der Voorden
TV Beitrag SWR akuell
Infobox: Album: „Café del Mundo – Symphonic“ Hörprobe & vorbestellen Band: Café del Mundo & Royal Philharmonic Orchestra Komponist: Jan Pascal & Alexander Kilian Orchester-Arrangements: Christian David Rheber Streicher-Arrangement „Leon dormido“: Gerhard Schäfer Dirigent: Richard Balcombe Studio: Abbey Road Studio 1 Senior engineer: Andrew Dudman Senior recordist: Matt Jones Recordist: Dan Hayden Tonmeister: Michael Thumm, Bettina Bertok-Thumm Mixing & mastering: Michael Thumm, Johannes Wohlleben @Bauerstudios Ludwigsburg Titel: 12 playtime: 55min. Label: vision-in-music Vertrieb: mundo-Promotion digital release: 15.April 2023 exklusiv im mundo-app Vol. 2 CD release: 15. Mai 2023 exklusiv im mundo-shop Vinyl-release: 15.Oktober 2023 exklusiv im mundo-shop Graphic design: uc-graphic Heidelberg booklet photography: René van der Voorden booklet words: Oliver Hochkeppel Production assistent: Sarah Flohr UK-Management & general enabling: Chrissy Dorn this music has come to earth with heartful strongly empowerment of these wonderful power suppliers: Reinhard Kawohl, Axel Dressel, Sandra Dohmann, Christiane Eckel, Arnim Schwab, Katrin Schnack, Axel Memel, Marc Stucki, Katja Endres, René van der Voorden, Anja Brigola und Ulrich Eisemann members of the orchstra: CAFE DEL MUNDO / ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA Sunday 5 March & Monday 6 March 2023 Abbey Road Studios, Studio 1 FIRST VIOLINS Duncan Riddell Esther Kim Joana Valentinaviciute Kay Chappell Anthony Protheroe Adriana Iacovache-Pana Rosemary Wainwright Imogen East Maya Bickel Marciana Buta Rosemary Hinton Aysen Ulucan SECOND VIOLINS Andrew Storey Elen Hâf Rideal David O’Leary Jennifer Christie Charlotte Ansbergs Jennifer András Peter Graham Stephen Payne Manuel Porta Sali-Wyn Ryan VIOLAS Abigail Fenna Liz Varlow Joseph Fisher Ugne Tiškuté Esther Harling Jonathan Hallett Triona Milne Clive Howard CELLOS Richard Harwood Jonathan Ayling Chantal Webster Roberto Sorrentino Jean-Baptiste Toselli William Heggart DOUBLE BASSES Takanari Koyama Benjamin Cunningham Ben Wolstenholme Owen Nicolaou FLUTES Emer McDonough Joanna Marsh OBOES John Roberts Patrick Flanaghan CLARINETS Sonia Sielaff Richard Russell BASSOONS Richard Ion Fraser Gordon FRENCH HORNS Alexander Edmundson Benjamin Hulme Kristina Yumerska Paul Cott TRUMPETS Mike Allen Adam Wright Toby Street TROMBONES Matthew Knight Rupert Whitehead BASS TROMBONE Josh Cirtina TIMPANI Tom Lee PERCUSSION Stephen Quigley Martin Owens CELESTE Ben Dawson (5th only) HARP Suzy Willison-Kawalec (5th only) |
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