Um 8.00 schellt der Wecker. Wir wollen um 10.00 Uhr mit der Fähre nach Norderney, um einen Tagesausflug zu machen. In der Männerdusche stehen sie Schlange.
Nach dem Duschen ist 8.35 Uhr, der Fährhafen 2 km entfernt. Spontane Idee: Mit Vollgas zur Fähre radeln um die 9.00 Uhr Fähre noch zu bekommen und dafür auf der Fähre in Ruhe frühstücken. Schnell alles in eine Satteltasche feuern und los geht’s. Unterwegs fällt uns ein, dass wir nur für eine Nacht gebucht haben, also schnell noch an der Rezeption Bescheid geben. Die Dame fängt an, gemütlich am PC herumzutippen. Ich frage, ob wir schon mal zur Fähre fahren und das heute Abend nachholen können. Kein Problem, sagt sie. Sabine stellt ihr Rad auf Speed 3 und ich gebe am frühen Morgen das ganze Blut in die Beine. Mit 26 km/h brettern wir zur Fähre. Vor dem Fahrkartenautomaten nochmal eine Schlange. Ob wir das bis 9.00 Uhr noch schaffen? Es ertönt das Klingeln, aber in letzter Sekunde kommen wir noch auf das Boot. Hinter uns kommt noch eine Familie und schon werden die Schotten dicht gemacht.
Auf der Insel fahren wir zuerst an der Promenade entlang über den Weststand zum Nordstrand. Angela’s leckerer Kuchen ist unser Frühstück.
Wir erklimmen die erste Aussichtsdüne, stecken die Nase in den Wind und lassen das Rundum-Panorama auf uns wirken.
Weiter geht’s über die Dünen zur nächsten Aussichtsdüne. Seit diesem Jahr führt eine aufwendige, 2-Meter breite Holzkonstruktion hinauf zum Gipfel. Jetzt können sogar fettleibige Menschen in ihren elektrobetriebenen Karren hochfahren, um die Aussicht zu genießen.
Im ersten Moment sieht diese riesige Holzrampe toll aus, auf den 2. Blick halte ich das für eine enorme Geldverschwendung, denn das Holz ist in 5 Jahren sicherlich morsch und unbegehbar. Auch bei Regen wüsste ich nicht, ob man auf den Planken nicht ausrutscht.
Im Restaurant Oase sitzen wir gemütlich in einem Strandkorb und schauen den vielen nackten Menschen beim Sonnenbaden zu.
Spaß beiseite, der FKK-Strand befindet sich leider hinter der hohen Düne. Es fällt uns schwer aufzustehen, weil es hier so gemütlich ist. Wir wollen aber noch die Wattwanderung um 16:45 Uhr in Norddeich mitmachen und sollten daher die Fähre um 15:15 Uhr kriegen.
Wir fahren noch kurz nach Norderney Stadt hinein und besichtigen sie im Schnelldurchlauf, bevor wir zur Fähre radeln.
Ab der Fähre nehmen wir direkten Kurs auf den Sandstrand. Wir tauschen unsere Radlerschuhe gegen Wattstrümpfe ein und watscheln zum Treffpunkt, an dem Wattführer Tamme auf uns wartet. Nochmal vielen Dank an Angela und Markus für’s Ausleihen der Wattstrümpfe.
Wir stapfen 1 Stunde durch Watt und Schlick bis wir an einer Muschelbank ankommen.
Tamme erzählt lustig und anschaulich, welche Lebewesen sich im Watt befinden, gräbt zielsicher das ein oder andere Tier aus und erzählt Wissenswertes über das Tierreich im Watt, das Wattenmeer und die Gezeiten.
Das sollte jeder mal mitgemacht haben.
Nach der Wattwanderung sehen wir uns auf der nahegelegenen Aussichtsplattform den Sonnenuntergang an.
Danach strampeln wir noch den letzten Kilometer zum Zeltplatz.
Erkenntnis des Tages: „Nur wer den Weg zur Natur findet – findet auch den Weg zu sich selbst.“
(Klaus Ender *1939, dt Fotograf und Autor)
In diesem Sinne: Gute Nacht und bis morgen!
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